Donnerstag, 26. August 2021

Fazit und Ende des Reiseblogs:

10 Tage und 5 Länder später (wenn ich Åland als autonome Region mitzähle) habe ich 3319 km hinter mir gelassen, das entspricht im Durchschnitt 331 km. 
2 Übernachtungen habe ich per Fähre, 3 Übernachtungen per Zelt, zwei Hostels und zwei Hotels genutzt. Wenn das Wetter mitspielt, gibt es nichts schöneres, als die Ruhe am Zeltplatz vorm See zu genießen. Aber natürlich haben auch die festen Unterkünfte ihre Berechtigung, wenn der Himmel weinte. Die Rüstzeiten (Auf- und Abbau des Zeltes inkl. aller Nebentätigkeiten) eines Campingplatzes darf man auch nicht unterschätzen und ich bin selten von 10:30 Uhr/11:00 Uhr vom Campingplatz weggekommen. 
Für mich war es ein gelungener Mix aus viel Fahrzeiten mit den Highlights, die ich persönlich priorisiert habe. Ganz klar, dass das neue Motorrad ihr übriges dazu getan hat. Diese Yamaha Tenere 700, die mich von Anfang an begeistert hat, was selten gelingt.
Finnland hatte ich mir schon so vorgestellt, nur von Helsinki war ich enttäuscht. Schweden kannte ich schon, hatte aber durch die besuchten Highlights (Katthult Hof von Lönneberga; Ales Stear (das schwedische Stonehange); der Schrottplatz im Wald bei Ryd) oder natürlich Stockholm, welches mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Überrascht hat mich die kleine Insel 
Åland, so dass es sich gelohnt hat, dort nicht nur einen vollen Tag zu verbringen, sondern auch auf den Zeltplatz mit direktem Sandstrand zu verweilen. 
Dänemark hätte ich bei besseren Wetter länger genutzt, so dass trotz der Möglichkeit, geduldet am Sandstrand zu fahren, die Abreise leicht gemacht wurde.
Beim Motorrad gibt es einige Dinge, die einer Verbesserung gut stehen würden (Kupplung kommt sehr spät; Informationswippe rechts am Lenker; Seitenständer kürzen (bei Gepäck steht sie fast senkrecht und Federkraft lässt nach); Lenkerflattern bei 75 km/h). Der harte Sitz war angenehm zu "tragen" und auch bei Etappen von 500 km gut zu fahren. Die Ergonomie hat für mich gepasst, Windschild ausreichend, Reisetauglichkeit absolut gegeben. Motor "intern CP 2" ist eine Wucht und macht echt Spaß.
  
Wieder eine Reise mit vielen Menschen (natürlich immer mit Abstand !) und tollen Erlebnissen.  
      



Gesamt-Tour:



Mittwoch, 25. August 2021

Tag 10 Mittwoch:
Gesamtdistanz: 562 km

Das Wetter ist mir nicht freundlich gesinnt. In Schweden nur Sonnenschein, habe ich in Dänemark Erinnerungen an Finnland. Ich entscheide mich für Abreise. Der unbesetzte Check-In im Campingplatz hat übrigens auch gut funktioniert: Ich habe den Computer zum Abstürzen gebracht, habe mir Zeltplatznummer gemerkt. Das freundliche Pärchen neben mir sagt, dann zelte halt auf unseren Platz - Danke für die Gastfreundschaft und die gesparten Finanzmittel.








  


Dienstag, 24. August 2021

Tag 9 Dienstag:
Gesamtdistanz: 628 km

Morgens Ostsee - Abends Nordsee 👍


Heute stehen mehrere Stationen auf dem Plan (einige ungeplant😌) Das Glimmingehus ist einer der am besten erhaltenen Burgen Skandinaviens. Erbaut ca.1499. Sie liegt zwischen Ystad und
Simirshamn.

 
 

Danach ging es zu Ales stenar, dem schwedischen Stonehenge. 59 Hinkelsteine, schön aufgestellt im Kreis. Ein kunstvoll angerichtetes Gebilde, eine Art Stonehenge, nur nicht in England, sondern in Südschweden: Ales stenar bei Kåseberga gilt als die größte noch erhaltene Schiffssetzung Skandinaviens – und lockt jedes Jahr mehr als 500.000 Touristen an. Die einen sagen es ist wie ein Schiff geformt, die anderen eine Grabstätte und für die Dritten ein Sonnenkalender. Alles Mythen und Legenden.







Danach ging es zum südlichsten Punkt Schwedens: Smygehuk



Eigentlich war geplant, so die Empfehlung meiner Freundin, in die Nähe von Falsterbo zu reisen, man könne hier noch einen Tag mit dem Zelt verbringen. Hm, ich möchte am Sandstrand Zelten, aber Ostsee hatte ich ja schon. Also, wie wäre es mit Nordsee und Dänemark ? Routenplaner 422 km und los ging die Fahrt. Ich wollte schon immer die Öresundbrücke mit dem Motorrad befahren - ganz schön windig kann ich Euch sagen. Sie ist die längste Schrägseilbrücke der Welt. So lande ich an Vejers Strand um 20:12 Uhr in Dänemark.

Montag, 23. August 2021

Tag 8 Montag:
Gesamtdistanz: 279 km


Ich nutze die Gelegenheit am Campingplatz für den Blog und ein paar Drohnen-Aufnahmen.




Mein erstes heutiges Ziel ist ein Schrottplatz in Ryd. Warum schaut man sich einen Autofriedhof an ? Nun, weil dieser Schrottplatz nicht ein geordneter Platz voller defekter Autos ist, die eventuell als Teilespender oder irgendeinen Nutzen haben, sondern wohl eher eine Art von Kunst im Wald - im weitestgehendsten Sinne. Es ist beeindruckend, wie sich die Natur ihren Platz zurück erobert. Hinter jedem Wrack steck eine Geschichte, und man wird nicht Müde in dieser mystischen Stille sich seine Gedanken nach dem "warum" zu machen. Diese Wracks sind halb versunken im Erdboden und mehr und mehr verrotten die Fahrzeuge. Das Gebiet umKyrkö Mosse ist ein Torfgebiet und der Besitzer kümmerte sich nach der Torfgewinnung lieber der Verwertung von Autoteilen und ließ die Fahrzeuge einfach im Wald stehen. Ende der 70er Jahre war dann wohl Schluss und das letzte Fahrzeug wurde hier abgestellt. Beeindruckend sind Fotos vor 20-30 Jahren, die die Fahrzeuge noch im relativ guten Zustand zeigen. Vandalismus und Mitnahme von Autoteilen haben den Fortschritt der "Verwesung" vorangetrieben.

Ich spreche mit einigen Schweden, die mir erzählen, man hat wohl darüber nachgedacht, allen Schrott aus dem Wald zu holen, weil er da einfach nicht hingehört. Jetzt mehr und mehr eine Touristenattraktion, die keine Öffnungszeiten kennt.
Macht sehr nachdenklich...  

https://de.wikipedia.org/wiki/Kyrk%C3%B6_Mosse











Danach geht es zu Besuch einer guten Freundin, bei der ich einquartiere. 



Sonntag, 22. August 2021

Tag 7 Sonntag:
Gesamtdistanz: 379 km

Leider habe ich wieder ein Zimmer am letzten Ende des Ganges erwischt, obwohl ich jedes Mal ankündige, dass ich mit dem Motorrad erscheine. Dank der "netten" Umgebung rund ums Hotel, kam mein Bremsschloss noch zum Einsatz, sogar den Benzinersatzkanister habe ich mitgenommen - besser ist das.😉 

Ich fahre ca. 20 km nach Stockholm in die Innenstadt - das Ziel ist die Altstadt Gamla Stan. Wenn Du 2 Stunden Zeit hast, musst du halt priorisieren. Neben der wunderschönen Altstadt bietet auch der Hafen allerlei Dinge zum Verweilen. Das königliche Schloss ist gleich hinter mir und bietet mir die idealen "illegalen" Parkplatz an. Ich habe eventuell etwas Glück, da heute Sonntag ist und der Berufsverkehr ausbleibt. Die Nikolaikirche ist genau um die Ecke, das nenne ich mal effektiv. Schön verhüllt in weißer Baustofffolie steht sie jetzt schon über ein Jahr da, so ein deutscher Tourist, von denen es nur so wimmelt.😁 
Ich fahre "zwangsweise" an einigen Sehenswürdigkeiten mit der GoPro vorbei und suche mir einen Weg hinaus aus der Stadt, das schwieriger ist, als rein.
Das nächste Ziel ist das 330 km entfernte Katthult. Hm, kenn ich, werde einige sagen, war das nicht der Michel ? Genau, der Michel von Lönneberga, der hier in Schweden Emil heißt. In der deutschen Übersetzung wurde er umgetauft, um Verwechslungen, mit Emil aus Erich Kästners Roman zu vermeiden. Wer erinnert sich nicht an den Stall mit den geschnitzten Figuren, an den Fahnenmast, wo Ida hochgezogen wurde, usw.
https://www.katthult.se/de/planen-sie-ihren-besuch/

Meine nächstes Ziel ist schon der Campingplatz Vimmerby Camping Nossen, der 23km entfernt ist. Ich gebe die 100 schwedische Kronen mehr aus, um in der ersten Reihe zu übernachten. Insgesamt schlugen hier 380 Kronen (ca. 38€) zu buche.




























Tag 6 Samstag:  
Gesamtdistanz: 229 km

Heute steht nicht viel auf dem Programmzettel. Meine Fähre fährt um 16:45 Uhr ab Langnäs (Aland) in Richtung Kapellskär (Schweden). Ich baue gemütlich mein Zelt ab und genieße den einsamen Platz am Strand mit Meeresrauschen. Es fehlt an nichts.
Da ich noch ein wenig Zeit habe steht noch das Schloss Kastelholm auf der Liste. Der freundliche Herr am Eingang gibt mir die eigentlichen kostenpflichtigen Karten umsonst, naja wenn man nett fragt. Finde allerdings, es sieht eher aus wie eine Burg. Danach fahre ich noch in die Hauptstadt (wir nennen es einmal so) Mariehamn – die sehr übersichtlich ist. Das Brandkarsmuseet (Feuerwehrmuseum) war leider geschlossen, deshalb nur ein Blick durchs Fenster - dass hat leider nicht geklappt - war auch nicht geplant.
Übrigens macht auch die schwedische Königsfamilie auf Aland gern hier Urlaub, auch zur selben Zeit, wie mir meine Mutter aus dem „Goldenen Blatt“ berichtete – und DIE müssen es wissen.😜
Ein „echter“ Kaffee hat auch was. Beim Check-In Häuschen ist erst mal keiner da und ich gerate in Panik. Ich sehe schon die Fähre anlegen, da kommt das Servicepersonal und drückt mir die Bordkarten in die Hand. Alles gut. Ich bin der Einzige mit einem Motorrad in Richtung Schweden.
Ich muss nur 90 km zum nächsten Hotel fahren, es ist ein Vorort vor Stockholm, aber nur noch 25min bis zum Zentrum Stockholm, das ich mir für den Sonntag aufhebe. Der Check ohne Rezeptionistin verläuft schwierig, ein Telefon und Selbstmanagement helfen weiter. Andere haben auch nur Probleme, mal funktionieren diese elektronischen Karten nicht, what ever. Das Telefon ist ständig in Beschlag.