Tag 1 Montag gegen 18:30 Uhr
Es ist
soweit, endlich geht es los. Die Vorbereitungen waren knapp, so sind
einige „erfreuliche“ Zwischenfälle passiert, so dass zum Planen
und Packen nicht viel Zeit blieb.
Ich wollte eigentlich meine
lieb und getreue F800GS ins Rennen nach Skandinavien schicken, doch
es kam etwas anders als gedacht. Die „Liebe für einen Sommer“
eine verunfallte Royal Enfield Himalayan, die wir für unseren Trip
nach Südamerika wieder fit gemacht haben, stand nach der aktuellen
Lage in Chile und Argentinien zur Disposition. Also: Kurzerhand
verkauft. Ein Kaufinteressent aus Finnland, der Veli, meldete sich
und hat die 2. Enfield von meinem Freund gekauft. Warum erzähl ich
das ? Weil aufgrund seiner Empfehlung ich die Route radikal geändert
habe. Ich habe da volles Vertrauen, nur Helsinki wollte ich mir in
meiner Planung nicht nehmen lassen.
Um 18:30 Uhr bin ich dann die 297 km
nach Travemünde gefahren – leider im ströhmenden Regen. Ab
Hannover ging es dann, aber der Start war eher suboptimal. Der
Check-In öffnet gegen 21:30 Uhr, ich habe um 22:30 meine Tickets in
Empfang genommen. Vier Personen Kabine für mich ganz allein. 6
Motorradfahrer aus Finnland und zwei aus Deutschland wollen mit mir
die Fähre als Motorradfahrer nutzen – man kommt schnell ins
Gespräch. Der eine nimmt sich vier Wochen für Skandinavien inkl.
Nordkap. Der Andere hat „nur“ einen Schlafsessel für die 29
Stunden dauernde Fahrt der Finstar der Finnlines. 550 Personen, sowie
133 Autos fasst die Fähre. Die Strecke beträgt 611 Nautisches
Meilen, also etwa 1132km.
Am Check-In ändere ich noch schnell das
Kennzeichen, denn nach einer Probefahrt mit der Yamaha Tenere 700 war
klar, diese musste ich auch mal in der Garage stehen haben.
Merkwürdiger Weise werden ich von vielen auf dieses Motorrad
angesprochen. Nicht die nagelneue GS1250 Adventure mit all ihren
Raffinessen, nicht die zwei Harleys. Alle gratulieren mir zu einem
gelungen Bike, und auch ich kann diesen Lobpreisungen nur
beipflichten.Dieses drehfreudige „CP2“ Aggregat aus der Tracer,
diese Händling, einfach, aber eben auch gut ! Irgendwie will man mit
ihr immer sofort ins Gelände, jeder Stopelacker wird unsicher
gemacht – hatte ich bei den beiden KTM´s nie.
Der Finne gibt
mir noch einen Tipp auf meiner Reise: Pass vor Renntieren und Elchen
– Du hast keine Chance mit dem Bike – aber das Fleisch schmeckt
sehr gut.