Dienstag, 17. August 2021

Tag 1 Montag gegen 18:30 Uhr

Es ist soweit, endlich geht es los. Die Vorbereitungen waren knapp, so sind einige „erfreuliche“ Zwischenfälle passiert, so dass zum Planen und Packen nicht viel Zeit blieb.

Ich wollte eigentlich meine lieb und getreue F800GS ins Rennen nach Skandinavien schicken, doch es kam etwas anders als gedacht. Die „Liebe für einen Sommer“ eine verunfallte Royal Enfield Himalayan, die wir für unseren Trip nach Südamerika wieder fit gemacht haben, stand nach der aktuellen Lage in Chile und Argentinien zur Disposition. Also: Kurzerhand verkauft. Ein Kaufinteressent aus Finnland, der Veli, meldete sich und hat die 2. Enfield von meinem Freund gekauft. Warum erzähl ich das ? Weil aufgrund seiner Empfehlung ich die Route radikal geändert habe. Ich habe da volles Vertrauen, nur Helsinki wollte ich mir in meiner Planung nicht nehmen lassen.

Um 18:30 Uhr bin ich dann die 297 km nach Travemünde gefahren – leider im ströhmenden Regen. Ab Hannover ging es dann, aber der Start war eher suboptimal. Der Check-In öffnet gegen 21:30 Uhr, ich habe um 22:30 meine Tickets in Empfang genommen. Vier Personen Kabine für mich ganz allein. 6 Motorradfahrer aus Finnland und zwei aus Deutschland wollen mit mir die Fähre als Motorradfahrer nutzen – man kommt schnell ins Gespräch. Der eine nimmt sich vier Wochen für Skandinavien inkl. Nordkap. Der Andere hat „nur“ einen Schlafsessel für die 29 Stunden dauernde Fahrt der Finstar der Finnlines. 550 Personen, sowie 133 Autos fasst die Fähre. Die Strecke beträgt 611 Nautisches Meilen, also etwa 1132km.
Am Check-In ändere ich noch schnell das Kennzeichen, denn nach einer Probefahrt mit der Yamaha Tenere 700 war klar, diese musste ich auch mal in der Garage stehen haben. Merkwürdiger Weise werden ich von vielen auf dieses Motorrad angesprochen. Nicht die nagelneue GS1250 Adventure mit all ihren Raffinessen, nicht die zwei Harleys. Alle gratulieren mir zu einem gelungen Bike, und auch ich kann diesen Lobpreisungen nur beipflichten.Dieses drehfreudige „CP2“ Aggregat aus der Tracer, diese Händling, einfach, aber eben auch gut ! Irgendwie will man mit ihr immer sofort ins Gelände, jeder Stopelacker wird unsicher gemacht – hatte ich bei den beiden KTM´s nie.
Der Finne gibt mir noch einen Tipp auf meiner Reise: Pass vor Renntieren und Elchen – Du hast keine Chance mit dem Bike – aber das Fleisch schmeckt sehr gut.